- Emittent: Allianz Finance II. B.V.
- Typ: festverzinste Anleihe
- Laufzeit: dreißig Jahre
- Letzter Kupon: 13.03.2043
- ISIN: DE000A1HG1L4
- Währung: Britisches Pfund (GBP)
- Anleihevolumen: 750.000.000
- Nominale Rendite: 4.50 % p.a.
- Ausschüttung: jährlich
Anlegen in den Zeiten eines Niedrigzinses:
Der Leitzins liegt nun seit Jahren bei 0,00 Prozent. Den Anlagenotstand bekommen jedoch nicht nur private Sparer schmerzhaft zu spüren. Auch Banken, Fonds oder Vermögensverwaltungen suchen nach Alternativen. Das Ergebnis: Anleihen wie die Emission der Allianz Finance II. B.V. sind gefragt.
Langfristig Geld anlegen mit der Anleihe der Allianz Finance II. B.V.
Die von uns betrachtete Anleihe wird von der Allianz Finance II. B.V. ausgegeben. Das Wertpapier mit der ISIN DE000A1HG1L4 verfügt über eine Laufzeit von dreißig Jahren bis 2043 und damit über einen extrem langfristigen Anlagehorizont. Die nominale Rendite für das gesamte Anleihevolumen von 750 Millionen Pfund ist auf 4,50 Prozent pro Jahr taxiert. Die feststehenden Zinsen werden bei der Emittentin jährlich ausbezahlt.
Die Anleihe wird erst nach Börseneinführung öffentlich gehandelt
Aufgrund der besonders langfristigen Laufzeit der Anleihe eignet sich die Anlage vornehmlich für Banken, Geldmarktfonds beziehungsweise für institutionelle Händler oder langfristig ausgerichtete Vermögensverwaltungen. In der Regel erfolgt die Neu-Emission einer solchen Anleihe über ein nicht öffentliches Bieterverfahren. Private Anleger kommen daher eher selten in den Genuss eine solche Anleihe direkt bei Emission zeichnen zu können. Meist bleibt nur der kostspieligere Kauf über die Börse, selbstverständlich unter Zahlung von Gebühren und etwaigen Stückzinsen.
Bei dieser Anleihe müssen interessierte Anleger zudem auf eine Besonderheit achten: Die Währung der Anleihe ist das englische Pfund. Dies bedeutet, dass Anleger aus dem Euroraum ein Währungsrisiko haben. Dieses kommt dann zum Tragen, wenn der Referenzkurs die heimischen Währung gegenüber dem Pfund abwertet. Die Anleger erhalten dann beim Rücktausch des Pfunds in Euro einen niedrigen Betrag gutgeschrieben. Dieser kann die angestrebte Rendite merklich schmälern oder zu Verlusten führen.
Unsere Erfahrung: Geld anlegen trotz Niedrigzins
Der Niedrigzins hat auf dem Anleihemarkt seine Spuren hinterlassen. Leider bieten viele Anleihen namhafter und bonitätsstarker Großunternehmen seit Jahren kaum noch eine nennenswerte Rendite. Die Nachfrage ist einfach zu groß. Auch Banken, Fonds oder Vermögensverwaltungen kennen das Dilemma. An eine Verzinsung oberhalb des Inflationsausgleiches ist in den meisten Fällen gar nicht zu denken.
Auch die hier von uns getestete Anleihe spiegelt dieses Bild wieder. Der aktuelle Börsenkurs liegt bei 135 Prozent. Dies ist ein Kaufpreis, der schon den Löwenanteil der ursprünglich angedachten Nominalverzinsung in Höhe von 4,50 Prozent pro Jahr egalisiert. Hier passt der bekannte Satz aus der Wirtschaft ideal: “Über den Gewinn entscheidet man schon im Einkauf.” Eben dieser ist hier nicht preiswert.
Das das sollten Sie bei Ihrer Anleihen-Suche achten:
Trotz alledem sind attraktive Anleihen auch in der heutigen Zeit zu finden. Neben dem Ertrag darf aber auch ein kritischer und prüfender Blick auf die Sicherheit nicht fehlen. Um Ihnen bei Ihrer Anleihen-Auswahl zu helfen, haben wir für Sie drei wichtige Faktoren kurz zusammengefasst.
Unternehmen mit guter Bonität
Die Emittentin muss nicht zwingend ein großes Unternehmen sein. Wichtig ist, dass sich das Geschäftsmodell lohnt, damit die für die Anleihe angedachte Verzinsung auch nachhaltig erwirtschaftet werden kann. Achten Sie also auf ein erprobtes und nachhaltiges Geschäftsmodell der Emittentin. Mit in Ihre Entscheidung einfließen sollte, ob das Unternehmen eine gute Bonität besitzt und eine einwandfreie Zahlungshistorie verfügt.Regelmäßig feste Zinskupons
Nicht jede Anleihe verfügt über einen bereits zum Laufzeitbeginn festgelegten Zinskupon. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Formen der Partizipation. Variierende Zinssätze können an den Erfolg des Unternehmens oder an die Inflation gekoppelt sein. Oft erweisen sich jedoch Festzinsen als attraktiver und machen die Anlage planbar.Keine Nebenkosten oder Agios
Die in Zeiten der Niedrigzinsphase ohnehin schon geringe Rendite sollte nicht durch unnötige Nebenkosten wie Agios, Porto- oder Verwaltungsgebühren sowie Ausgabeaufschläge reduziert werden. Vor dem Kauf einer Anleihe ist es daher sinnvoll, den Wertpapierverkaufsprospekt gründlich zu lesen sowie die genauen Konditionen seiner depotführenden Bank zu erfragen.
Fazit unserer Bewertung
Die vorliegende Anleihe der Allianz Finance II. B.V. sieht auf den ersten Blick sehr attraktiv aus, eignet sich aus unserer Sicht aber eher nicht für private Anleger. Zum einen ist die Anlagedauer von 30 Jahren in der Regel für Privatpersonen ein zu langer Anlagehorizont, auf der anderen Seite ist der Erwerb über die Börse derzeit schlicht zu teuer und wirft kaum Rendite mehr ab.
Ausgegeben wurde die Anleihe im Jahr 2013 zu 100 Prozent. Wer zu diesem Zeitpunkt das Glück hatte und einen Zeichnungszuschlag erhalten hat, kann sich neben den Zinszahlungen über einen beachtlichen Wertzuwachs freuen. Inzwischen notiert der Kurs der Anleihe bei über 135 Prozent. Ein Anleihewert, der interessierten Anlegern in den meisten Fällen zu teuer sein dürfte und den derzeitigen Anlagenotstand wiederspiegelt.
Selbst bei extrem langläufigen Anleihen größerer Unternehmen tendiert die Rendite nahezu gegen null Prozent und macht ein Investment schlicht unattraktiv. Auch wenn uns das Fazit bei einer solch guten Emittentin schwer fällt, eine Anlage ist derzeit nicht lohnenswert. Anleger sollten daher nach anderen Anlageideen umschauen.